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Channel: Kommentare zu: Die EU steckt in der Sinnkrise
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Von: Dominique U.

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Sehr geehrter Herr Schäffler

Auch wenn die meisten meiner Landsleute ein Urmisstrauen gegenüber der EU haben(vor allem der Obrigkeit gegenüber), könnten Sie vermutlich mit ihren Ansichten, hierzulande Mehrheiten bekommen, auch als EU Befürworter. Gerade jetzt nach diesen EU-Wahlen, wäre wohl mehr Schweiz in der EU, gar nicht so verkehrt. Leider jubeln uns nur die eher rechten Parteien zu, obwohl vor allem die normalen EU-Befürworter so einiges abschauen und bejubeln könnten/müssten.

Ich bin davon überzeugt, dass wenn es eine Möglichkeit gäbe, die EU in die schweizerische Denkhaltung zu bekommen, Europa jedem anderen System auf der Welt in sehr vielen Fragen Haushoch überlegen wäre, weil die Stärken gebündelt werden. All diese so speziellen Völker, die Griechen, die Denker und Ingenieure aus Deutschland, die Wikinger Völker, die ehemals Grossmächte, die beste Küche der Welt, die offenen Holländer usw, sie können hinschauen wo sie wollen, alle haben eine grosse Geschichte und Erfahrung in etwas und waren oder sind führend in einem Gebiet. Warum gelingt es nicht, dass diese Eigenheiten untereinander bewundert und geschätzt werden. Es bräuchte doch nur Akzeptanz gegenüber der Eigenheiten und ein bündeln der Stärken und wo Defizite bestehen, wird einander geholfen. Wir Schweizer werden im Moment oft von der ausländischen Presse gebasht und schlecht dargestellt, hin und wieder kommt dann eine Statistik raus, wo dann nach zu lesen ist, dass wir doppelt so innovativ sind wie die Amerikaner, oder dass wir 50 % aller Volksentscheide Weltweit abhalten. Aber eines sind wir scheinbar immer, unverstanden.

Eigentlich hat in Europa nur die Schweiz nicht so eine bewegte Geschichte, die Stärken liegen eher im Verborgenen, aber genau jetzt bräuchte Europa unsere Eigenheiten, in Sachen Geld und Demokratie gehen wir schon sehr lange eigene Wege. Genau genommen, haben wir Schweizer eigentlich gar nichts, ausser einem erfolgreichen Konzept fürs Zusammenleben von unterschiedlichen Menschen, gepaart mit dem Freiheitsgedanken. Wie sie bestimmt wissen, haben wir eine fast schon zwangsläufig liberale Haltung und eine erkämpfte Mitbestimmung bis auf Bundesebene. Sind meist sehr zurückhaltend, was sich auch in der Neutralität ausdrückt.

Ich habe lange überlegt, wie ich mich einwenig in die EU einbringen könnte. Lange viel mir nichts ein, doch Letztens kam mir ein Gedanken, was würde wohl passieren, wenn es so etwas wie die Plus + Partei/Bewegung geben würde. Eine Denkgemeinschaft, unter Menschen verschiedener Coleur, welche für gewisse Werte einsteht und als Vorbild das Schweizer-Modell nimmt.
– direkt demokratische Einflussnahme, jeder eine Stimme
– so wenig Zentralismus wie möglich
– Schutz von Minderheiten
– Zusammenhalt wenn nötig
– Meinungsvielfalt

Und noch ein paar mehr, einfach die Kopie des Schweizer Staats-Gedanken, als Denkgememeinschaft übergreifend in ganz Europa.
Zum Abschluss ein Zitat von Gottfried Keller:
„Der Nationalcharakter der Schweizer besteht nicht in den ältesten ­Ahnen noch in den Sagen des Landes noch sonst in irgend etwas Materiellem, sondern er besteht in ihrer Liebe zur Freiheit, zur Un­abhängigkeit. Wenn ein Ausländer die schweizerische Staatseinrichtung liebt und sich überhaupt einbürgert, so ist er ein so guter Schweizer als einer, dessen Väter schon bei Sempach gekämpft haben.“
MfG


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